Geldanlage im Alter – Darauf sollten Senioren achten!

Baum Sonnenuntergang

Auch Senioren können ihr Geld im Alter sinnvoll anlegen um den Wert zu sichern und optimalerweise sogar eine angenehme Rendite aus dem angesparten und aufgebauten Vermögen zu generieren. Denn die Übergangsphase von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand ist ein einschneidender Lebensabschnitt, der viele Änderungen mit sich bringt. Auch eine Neuordnung der Finanzen steht jetzt an. Bevor wir die einzelnen Anlagemöglichkeiten näher beleuchten, müssen wir Bewertungskriterien festlegen und dabei besonders auf die Situation von Senioren eingehen.

Die wichtigsten Fragen zum Thema Geldanlage im Alter

Wie schnell kann das angelegte Geld wieder aufgelöst werden?

Gerade ältere Menschen sollten zumindest einen Teil des Vermögens nicht langfristig binden, da der monatliche Überschuss bedingt durch eine niedrigere Rente meist deutlich geringer ist als noch im Erwerbsalter. Falls nun ungeplante Notfälle auftreten, sei es die Reparatur des Autos oder eine Erkrankung mit hohen Behandlungskosten, können die Ausgaben nicht einfach aus dem Überschuss bezahlt werden. Für solche Situationen muss gerade bei älteren Menschen eine ausreichende Rücklage vorhanden sein.

Was jedoch auf absehbare Zeit (länger als ein Jahr) nicht gebraucht wird, kann zu einem besseren Zinssatz bzw. in Risikoreicheren Anlageformen mit mehr Ertragspotential angelegt werden.

Wie hoch ist das Risiko mit der Geldanlage einen Verlust zu erleiden?

Klar ist, dass auch bei der Geldanlage Fehleinschätzungen vorkommen. Auch professionelle Vermögensverwalter sind vor Fehlern nicht gefeit. Gerade der kürzere Anlagehorizont von Senioren spricht dafür, risikobehaftete Anlageformen zu meiden bzw. deren Anteil am Vermögen mit zunehmendem Alter zu reduzieren, da man vielleicht nicht in der lage ist längere Konjunktur-Schwächen einfach „durchzutauchen“.

Welche Rendite wirft das investierte Geld ab?

Das Ziel jeder Geldanlage ist mehr ausbezahlt zu bekommen, als ursprünglich eingezahlt wurde. Die Rendite kann in Form eines festen Zinses, aber auch aus einem Kursgewinn, einer Dividendenzahlung oder durch Mieteinnahmen aus einer vermieteten Immobilie anfallen.

Während einige Anlageformen wie zum Beispiel Festgelder, aber auch Anleihen eine fest garantierte Rendite aufweisen, ist die Rendite einer Aktie oder eines Fonds nicht sicher, sondern entspricht einem Erwartungswert. Hohe Renditen am Kapitalmarkt sind meist mit längeren Laufzeiten und einem höheren Risiko verbunden.

Wie kann das Geld in der Pension optimal angelegt werden?

Girokonto (Pensionskonto) und Tagesgeldkonto

Über das Girokonto bzw. Pensionskonto wickeln Sie Ihren täglichen Zahlungsverkehr ab. Da Girokonten aktuell meist keine Zinsen mehr abwerfen, bleibt hier nur der Blick auf die Kosten. Wenn Sie hohe Kontoführungsgebühren bezahlen oder gar für jede Buchung zusätzliche Kosten anfallen, sollten Sie die Konditionen vergleichen und die Bank wechseln. Es reicht, wenn auf dem Girokonto die Ausgaben für einen Monat als Guthaben vorhanden sind. Zusätzliche Guthaben können Sie z. B. per Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto übertragen, jedoch sind auch dort kaum noch Zinsen zu erwirtschaften. Der Vorteil von Giro- und Tagesgeldkonto liegt in der tägliche Verfügbarkeit, die Erträge reichen jedoch nicht aus, um die Inflation auszugleichen. Dennoch ist es sinnvoll auf Giro- und Tagesgeldkonten einen Notgroschen für ungeplante Ausgaben bereit zu halten.

(Kapital-)Sparbuch und Festgeld

Gerade die ältere Generation ist noch mit dem Sparbuch und dem Weltspartag aufgewachsen. Über Generationen war das Sparbuch die beliebteste Form der Geldanlage, später kamen noch Festgelder mit längeren Laufzeiten dazu. In der Vergangenheit reichten die Zinsen aus diesen Anlageformen meist aus, um die Teuerung auszugleichen, doch leider sind diese Zeiten lange vorbei. Trotzdem liegen noch immer gewaltige Vermögenswerte auf schlecht verzinsten Sparbüchern und Festgeldkonten in Österreich. Da Sparbücher manchmal nur mit dreimonatiger Frist kündbar sind und bei Festgeldern die Laufzeiten in der Regel mindestens ein Jahr betragen, sind beide Formen nicht als Rücklage für den Notfall geeignet, da Sie im Fall der Fälle nicht schnell genug auf Ihr Geld zugreifen können.

Gerade Online Banken bieten für Festgeld-Konten mit Laufzeiten zwischen einem  und sechs Jahren noch deutlich bessere Zinsen als die meisten Online-Banken. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall!

Staats- & Unternehmens-Anleihen

Anleihen sind Schuldverschreibungen von Staaten oder Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Der Kurs einer Anleihe wird in Prozent ausgedrückt, die Rückzahlung erfolgt stets zu 100 Prozent. Der Schuldner zahlt dem Inhaber der Anleihe einen jährlichen „Zins“, der bei einer Anleihe Kupon genannt wird. Die Kreditwürdigkeit eines Schuldners wird durch Rating-Agenturen überprüft. Um einen Totalausfall zu vermeiden, sollten nur Anleihen mit guten Rating und einer überschaubaren Laufzeit von bis zu zehn Jahren gekauft werden. Weil die Rendite von Anleihen mit dem allgemeinen Zinsniveau zusammenhängt, sind die Renditen im langfristigen Vergleich momentan relativ niedrig, für Bundesanleihen werden teilweise sogar negative Renditen beobachtet.

Aufgrund der langen Laufzeiten und meist niedrigen Renditen ist diese Anlageform für Senioren eher nicht geeignet.

Aktien

Aktien sind auch für Senioren eine interessante Geldanlage (Bild: Wiener Börse)
Aktien sind auch für Senioren eine interessante Geldanlage (Bild: Wiener Börse)

Aktien sind Anteilsscheine an einem Unternehmen, die täglich an der Börse gekauft und verkauft werden können. Allerdings schwanken die Kurse stark, so dass ein großes Kursrisiko besteht. Zusätzlich schütten viele Aktiengesellschaften eine jährliche Gewinnbeteiligung (Dividende) aus. Die Rendite einer Aktie setzt sich also aus Kursgewinnen bzw. -verlusten und Dividendenzahlungen zusammen. Über einen langen Zeitraum liegen die Renditen im DAX, dem deutschen Leitindex, bei über acht Prozent pro Jahr. Allerdings gilt das nur für lange Zeiträume, kurzfristig büßte der DAX schon einmal fast 50 Prozent ein. Einer geläufigen Formel nach sollte der Aktienanteil am Vermögen „100 minus Lebensalter“ nicht überschreiten, bei einem 65-jährigen wären das also 35 Prozent.

Der Vorteil an Aktien ist, dass sie jederzeit wieder verkauft werden können und oft auch Dividenden abwerfen, die man dann zur Deckung der laufenden Lebenshaltungskosten verwenden kann. Wichtig ist hier ein Wertpapierdepot mit günstigen Konditionen zu haben, damit die Gebühren nicht die Renditen auffressen. Auch hier haben Online-Broker gegenüber der Hausbank fast immer die besseren Angebote.

Selbst genutzte Immobilien

Eine selbst genutzte Wohnung oder gar ein eigenes Haus senkt die monatlichen Ausgaben, da keine Miete bezahlt werden muss. Zumindest gilt dies, wenn die eigenen vier Wände beim Renteneintritt komplett abbezahlt sind. Allerdings unterschätzen viele die Ausgaben für die Instandhaltung. Bei den aktuell steigenden Immobilienpreisen ist das Eigenheim oder die eigene Wohnung auch eine Wertanlage für seine Nachkommen oder falls einmal in eine Seniorenresidenz umgesiedelt werden muss, kann die Immobilie zur Deckung der Pflegekosten herhalten indem sie vermietet oder verkauft wird.

Vermietete Immobilien

Die monatliche Mieteinnahme aus einer vermieteten Immobilie bessert bei vielen Menschen die Rente auf und ist ein wichtiger Pfeiler der Altersvorsorge. Leider sind in den letzten Jahren die Kaufpreise in vielen Teilen Deutschlands kräftig gestiegen, so dass eine Neuanschaffung im Alter sorgfältig überlegt werden sollte. Die Vermietung bereitet aber auch Arbeit und manchmal gibt es Ärger mit dem Mieter. Bedenken sollten Sie auch, dass eine Immobilie nicht so schnell verkauft werden kann. Sinnvolle Alternativen zu einer vermieteten Wohnung sind Aktien von Immobilienunternehmen oder offene Immobilienfonds.

Fondsanteile

Wer sich die Auswahl von Aktien und Anleihen nicht selbst zutraut, kann sein Erspartes einem Fonds anvertrauen. Bei einem Fond wird das Geld der Anleger gesammelt und am Kapitalmarkt angelegt. Der Fondsmarkt läßt sich in Anleihen-, Aktien- und Mischfonds unterteilen. Anleihenfonds, die auch Rentenfonds genannt werden, investieren ausschließlich in Anleihen, Aktienfonds in den Aktienmarkt und Mischfonds sind sowohl in Aktien als auch Anleihen investiert. Daneben gibt es auch Immobilienfonds oder Edelmetallfonds. Bei der Anlage sollten Sie auf niedrige Ausgabenaufschläge und niedrige Verwaltungskosten achten. Sinnvoll sind deshalb ETFs, die auf ein aktives Fondsmanagement verzichten und lediglich einen Index nachbilden. Mit Hilfe von Fonds oder ETFs können auch kleinere Vermögen sinnvoll aufgeteilt und das Risiko gestreut werden. Da die Anteile jederzeit an der Börse verkauft werden können, sind Fonds oder ETFs gut für Senioren geeignet.

Fazit zur Geldanlage im Alter für Senioren

Ein Teil des Geldes sollte immer „flüssig“ auf dem Girokonto (ohne Zinsen) bzw. einem Tagesgeldkonto (geringe Zinsen, jederzeit verfügbar) gehalten werden um laufende Ausgaben und kleinere unerwartete Ereignisse wie z.B. Reperaturen ohne Probleme bezahlen zu können. 4-6 Monatsgehälter sind hier ein guter Richtwert.

Der Rest des Vermögens sollte gemischt angelegt werden um es zu vermehren. Ein Teil in Aktien oder Fonds sorgt für die notwendige Rendite-Chance und gelegentliche Dividenden-Ausschüttungen. Ein anderer Teil kann als Festgeld gebunden über mehrere Laufzeiten angelegt werden um auch ohne Risiko des Geld-Verlustes mehr Zinsen als auf dem Konto zu bekommen. Je nach Alter sollten die Festgeldkonten aber nur auf 1-3 Jahre abgeschlossen werden.

Wer etwas mehr Vermögen hat, für den ist auch der Kauf einer Immobilie als Wertanlage eine gute Option. Viele Unternehmen bieten die Verwaltung und Vermietung inkl. aller anfallenden Tätigkeiten mittlerweile auch schon als Komplettservice an. Das mindert zwar die Rendite, man hat dafür aber auch keine Arbeit damit und profitiert hauptsächlich von der erwarteten Wertsteigerung.

Ganz wichtig ist es bei der Auswahl der Anlage-Form, dass man ein Konto oder Wertpapierdepot bei einer Bank mit guten Konditionen hat. Denn laufende Gebühren, niedrige Zinsen, Order- &  Verwahrgebühren, etc. mindern die Rendite und können das Vermögen im schlimmsten Fall sogar vermindern.

Unser Tipp ist deshalb die Angebote von Banken in Österreich mit einem Finanzvergleich wie z.B. Zinsenvergleich.at zu vergleichen um den besten Anbieter zu finden.

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