Die Unternehmen Hymer und Paravan haben sich zusammengeschlossen, um den Paravano, ein Reisemobil für Menschen mit Behinderung und Senioren, die nicht mehr ganz so mobil sind, zu entwickeln. Das Besondere daran ist, dass ein solches Reisemobil in Serie produziert werden kann und nicht wie bislang als extrem teure Einzelanfertigung.
Um beispielsweise auch Rollstuhlfahrern oder den Nutzern von Elektromobilen den Zugang zum Reisemobil für Menschen mit Handicap zu ermöglichen, ist das Fahrzeug mit einer vollautomatischen Auffahrt Hebebühne ausgestattet, die via Fernbedienung aus dem Unterboden des Wohnmobils herausgefahren werden kann. Generell lassen sich viele der möglichen Einstellungen des Paravano wie die Eingangstür, das Licht im Innenraum oder die Jalousien auch von Außen steuern.
7,45 Meter langes Reisemobil mit speziellen Umbauten
Das Fahrzeug misst in der Länge rund 7,45 Meter und dürfte rund 150.000,- Euro kosten. Der hohe Preis erklärt sich aus den Kosten für das Hymer B-Klasse Basismodell von rund 79.990,- Euro und den Kosten für den behindertengerechten Umbau, die sich auf rund 75.000,- Euro belaufen.
Rollstuhlfahrer benötigen rund 90 Sekunden, um in den Paravano einzusteigen. In Dusche und Bad des Reisemobils finden sich deutlich sichtbare Änderungen, die auf den Umbau für Menschen mit Handicap hinweisen. Anders ist dies im Wohnraum, in dem alle Schränke zunächst nicht so erscheinen, als wären sie an die Bedürfnisse behinderter Menschen oder Senioren angepasst. Doch auch hier werden dementsprechende Um- und Einbauten vorgenommen, die die Bedürfnisse der Reisenden erfüllen. Auf Knopfdruck fahren die Schränke herunter, bis sie eine Höhe erreicht haben, in der sie auch von Menschen mit Handicap genutzt werden können.
Das Wohnmobil ist für Rollstuhlfahrer optimiert
Natürlich lassen sich auch das Innenleben des Kleiderschranks sowie die Höhe des Betts an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Anstelle der zwei herkömmlichen Sitze im Führerhaus finden sich in dem Reisemobil für Menschen mit Handicap zwei Dockingstations, auf denen zum einen Rollstühle so fixiert werden können, dass sie während der Fahrt arretiert sind. Zum anderen können mit den Dockingstations elektrische Rollstühle aufgeladen werden. Auf diesen beiden Plätzen lassen sich allerdings auch herkömmliche Sitze per Schnellverschluss montieren, damit für Menschen ohne Handicap eine geeignete Sitzmöglichkeit geschaffen werden kann.