Im digitalen Zeitalter werden Gesundheitsdaten immer öfter elektronisch gespeichert und verarbeitet. Besonders für Senioren ist es wichtig zu wissen, wie diese Daten verwaltet werden können und worauf zu achten ist, um sie sicher zu halten. Dieser Ratgeber soll dabei helfen, einen verständlichen Überblick zu bekommen.
1. Was ist ELGA und wie funktioniert es?
Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist ein österreichweites System, das es ermöglicht, wichtige Gesundheitsinformationen zentral zu speichern. Dazu gehören:
- Befunde von Arztbesuchen
- Entlassungsbriefe aus dem Krankenhaus
- Medikationslisten, also Informationen darüber, welche Medikamente jemand einnimmt
Damit haben Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken bei Bedarf schnellen Zugriff auf die wichtigsten Daten. So kann etwa vermieden werden, dass Medikamente verschrieben werden, die sich nicht vertragen, oder dass wichtige Vorerkrankungen übersehen werden. Damit sich mit der Plattform auch jeder auskennt, stellt ELGA auf YouTube einfache Erklärvideos zur Verfügung, wie zum Beispiel dieses hier zum Einstieg und zur Startseite:
Alle Videos finden Sie unter diesem Link.
2. Wie kann ELGA selbst verwaltet werden?
Jede und jeder kann selbst festlegen, was in ELGA gespeichert wird und wer darauf zugreifen darf.
Das funktioniert folgendermaßen:
- Über das ELGA-Portal (www.gesundheit.gv.at) kann mit einer Handysignatur oder einer Bürgerkarte online eingeloggt werden.
- Dort kann man nachsehen, welche Daten gespeichert sind.
- Es kann entschieden werden, ob man an ELGA teilnimmt oder nicht. Wer nicht teilnehmen möchte, kann sich abmelden („Opt-out“).
- Es kann auch festgelegt werden, dass bestimmte Ärzte oder Einrichtungen keinen Zugriff haben („Teilnehmer sperren“).
- Außerdem kann man nachschauen, wer zuletzt auf die Daten zugegriffen hat.
3. Was macht die e-Card?
Die e-Card ist die persönliche Zugangskarte zum österreichischen Gesundheitssystem. Sie enthält keine medizinischen Daten, sondern dient als Versichertennachweis. Wenn ein Arztbesuch oder ein Besuch in der Apotheke ansteht, wird die e-Card vorgelegt, um zu bestätigen, dass man versichert ist.
Wichtig: Die e-Card ermöglicht den Zugang zu den gespeicherten ELGA-Daten für Ärztinnen und Ärzte, aber nur, wenn das von der Person selbst nicht eingeschränkt wurde.
Wichtige Tipps zur Verwaltung der e-Card:
- Bei Verlust oder Diebstahl sofort die Krankenkasse informieren, damit die Karte gesperrt wird.
- Die Karte sollte wie eine Bankkarte behandelt werden und nicht unbeaufsichtigt bleiben.
- Bei Unsicherheiten hilft die Krankenkasse mit Rat weiter.
4. Datenschutz und Sicherheit – worauf achten?
Auch wenn ELGA und e-Card nach höchsten Sicherheitsstandards arbeiten, gibt es Dinge, die selbst beachtet werden sollten:
- Passwörter für das ELGA-Portal sicher aufbewahren und niemandem mitteilen.
- Keine unbekannten Personen um Hilfe beim Einloggen bitten – lieber auf Familie, Freunde oder die Krankenkasse vertrauen.
- Regelmäßig prüfen, ob die gespeicherten Daten korrekt sind und ob die Zugriffsrechte passen.
- Bei Fragen oder Unsicherheiten besser einmal zu viel nachfragen als zu wenig.
5. Welche Vorteile hat die digitale Verwaltung?
Gerade für Senioren ergeben sich viele :
- Medikamente und Befunde sind zentral gespeichert, das spart Zeit und Wege.
- Im Notfall können Ärzte sofort sehen, welche wichtigen gesundheitlichen Informationen vorliegen.
- Es müssen weniger Dokumente in Papierform mitgenommen werden.
- Es ist möglich, selbst zu steuern, wer Zugriff hat und welche Daten geteilt werden.

6. Wo bekommt man Unterstützung?
Niemand muss sich allein mit diesen Systemen beschäftigen. Es gibt viele Stellen, die unterstützen:
- Beratung bei der Krankenkasse (persönlich oder telefonisch)
- Hotlines, die bei technischen Fragen helfen
- Hilfe beim Hausarzt oder in der Apotheke, wenn es darum geht, wie ELGA funktioniert
- Familienmitglieder oder Freunde, die mit Computern und Handys vertraut sind, können oft ebenfalls helfen
Es ist wichtig zu wissen: Die Nutzung von ELGA ist freiwillig. Wer möchte, kann sich jederzeit abmelden und auch später wieder anmelden.
7. Ihre Checkliste
- Regelmäßig ins ELGA-Portal einloggen und nachsehen, welche Daten gespeichert sind
- Passwörter sicher aufbewahren und niemals weitergeben
- Bei Unsicherheit die Krankenkasse oder den Arzt um Hilfe bitten
- Die e-Card sorgfältig behandeln und bei Verlust sofort melden
- Eigene Zugriffsrechte kontrollieren und anpassen
Fazit
Die digitale Verwaltung von Gesundheitsdaten mit ELGA, e-Card & Co bietet viele Vorteile, gerade auch für Senioren. Sie ermöglicht es, wichtige Informationen zentral zu speichern, den Überblick über Befunde und Medikamente zu behalten und im Notfall schneller versorgt zu werden. Gleichzeitig ist es wichtig, sich mit den Sicherheitsaspekten auseinanderzusetzen: Passwörter, Zugriffsrechte und der sorgfältige Umgang mit der e-Card tragen dazu bei, dass die eigenen Daten gut geschützt bleiben.
Niemand muss sich allein mit diesen Themen beschäftigen. Es gibt viele Anlaufstellen – von der Krankenkasse bis hin zu Angehörigen – die Sie unterstützen. Und wer sich mit der Technik nicht wohlfühlt, kann sich auch jederzeit von ELGA abmelden. Wichtig ist vor allem: Selbstbestimmung. Jeder soll das System so nutzen, wie es sich richtig anfühlt.











