Feuerbestattung in Österreich: Ablauf, Kosten und weitere Informationen zur Einäscherung

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Die Feuerbestattung wird in Österreich zunehmend bevorzugt und gilt als eine der häufigsten Bestattungsarten. Bei dieser Form der Beisetzung wird der Verstorbene eingeäschert und die Asche anschließend in einer Urne beigesetzt.

Die Entscheidung für eine Feuerbestattung kann verschiedene Gründe haben – von persönlichen Überzeugungen bis hin zu praktischen Aspekten wie geringeren Kosten oder Platzersparnis. In diesem Ratgeber wird der Ablauf der Feuerbestattung in Österreich erklärt, auf die Kosten eingegangen und weitere wichtige Informationen zur Einäscherung bereitgestellt.

1. Ablauf der Feuerbestattung in Österreich

Der Ablauf einer Feuerbestattung folgt einem klar strukturierten Prozess, der durch Bestattungsinstitute organisiert wird. Nach dem Tod werden die nötigen Formalitäten in die Wege geleitet, um die Einäscherung vornehmen zu können. Der Ablauf umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Leichenschau und Ausstellung der Sterbeurkunde: Nachdem der Tod eingetreten ist, erfolgt eine ärztliche Untersuchung des Verstorbenen, die sogenannte Leichenschau. Dabei wird der Tod bestätigt und eine Sterbeurkunde ausgestellt. Diese ist notwendig, um die weiteren Schritte zur Einäscherung einleiten zu können.
  2. Überführung in das Krematorium: Nach der Ausstellung der Sterbeurkunde wird der Verstorbene in ein Krematorium überführt. In Österreich gibt es mehrere Krematorien, die diesen Dienst anbieten.
  3. Einäscherung: Die Einäscherung selbst erfolgt in speziellen Öfen, die auf hohe Temperaturen ausgelegt sind. Der Prozess dauert etwa 90 Minuten bis zwei Stunden. Die verbleibende Asche wird sorgfältig gesammelt und in eine Urne gefüllt.
  4. Überführung der Urne: Nach der Einäscherung wird die Urne entweder an die Angehörigen übergeben oder direkt zu einer Grabstelle gebracht. Es besteht die Möglichkeit, die Urne in einem Urnengrab, einem Kolumbarium oder auf einem Friedhof beizusetzen.

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2. Optionen für die Beisetzung der Urne

In Österreich stehen für die Beisetzung der Urne verschiedene Optionen zur Verfügung. Diese sind oft auch von den persönlichen Wünschen des Verstorbenen und seinen Angehörigen abhängig.

  • Urnengrab: Ein Urnengrab ist eine klassische Form der Bestattung, bei der die Urne in einem Erdgrab beigesetzt wird. Diese Gräber sind oft kleiner als herkömmliche Gräber und bedürfen weniger Pflege.
  • Kolumbarium: In einem Kolumbarium wird die Urne in eine speziell dafür vorgesehene Nische gestellt. Diese Nischen sind häufig in Friedhofsmauern oder Urnenhallen integriert.
  • Urnenwald oder Naturbestattung: Einige wünschen sich eine Bestattung in der Natur. In bestimmten Gebieten Österreichs ist es erlaubt, die Urne in einem sogenannten Urnenwald beizusetzen, wobei die Asche im Einklang mit der Natur verwahrt wird. Weitere Informationen dazu gibts in unserem Beitrag „Baumbestattung: Eine naturnahe und würdevolle letzte Ruhestätte„.
  • Aufbewahrung zu Hause: In Österreich ist es unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, die Urne zu Hause aufzubewahren. Dies ist jedoch nur mit einer Genehmigung möglich und bedarf einer Meldung bei der zuständigen Behörde.

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3. Kosten einer Feuerbestattung in Österreich

Die Kosten für eine Feuerbestattung können je nach Ort, Krematorium und individuellen Wünschen variieren. Grundsätzlich ist die Feuerbestattung eine oft kostengünstigere Alternative zur Erdbestattung. Es wird zwischen verschiedenen Posten unterschieden:

  • Kremationskosten: Die Kosten für die Einäscherung selbst liegen in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro, je nach Krematorium und Region.
  • Bestattungsunternehmen: Das Bestattungsunternehmen übernimmt die Organisation der Feuerbestattung, inklusive der Überführung des Verstorbenen und der Formalitäten. Hier fallen je nach Dienstleistungspaket 1.500 bis 4.000 Euro an.
  • Friedhofsgebühren und Grabstelle: Für die Beisetzung der Urne auf einem Friedhof oder in einem Urnengrab fallen ebenfalls Gebühren an. Diese variieren je nach Friedhof und Lage des Grabes und können zwischen 500 und 2.000 Euro betragen.
  • Urne: Es gibt eine Vielzahl von Urnenmodellen, die von einfachen bis hin zu kunstvoll gestalteten Varianten reichen. Die Preise bewegen sich hier zwischen 100 und 1.000 Euro.
  • Zeremonie: Auch die Kosten für die Trauerfeier oder die Urnenbeisetzung können stark variieren, je nach Art der Zeremonie und den individuellen Wünschen.

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4. Gründe für eine Feuerbestattung

Es gibt viele Gründe, warum sich immer mehr Menschen in Österreich für eine Feuerbestattung entscheiden. Dazu zählen:

  • Kostenersparnis: Im Vergleich zur klassischen Erdbestattung ist die Feuerbestattung oft kostengünstiger, da keine große Grabstätte benötigt wird und die Pflegeaufwendungen für ein Urnengrab geringer sind.
  • Platzsparende Alternative: Gerade in Städten, wo Friedhofsflächen begrenzt sind, bietet die Feuerbestattung eine platzsparende Möglichkeit, die zudem weniger aufwendige Grabpflege erfordert.
  • Flexible Beisetzungsarten: Die Feuerbestattung ermöglicht verschiedene Beisetzungsarten, die sich besser an die individuellen Wünsche des Verstorbenen und seiner Angehörigen anpassen lassen, z. B. die Naturbestattung oder die Aufbewahrung zu Hause.
  • Umweltaspekt: Manche Menschen wählen die Einäscherung aufgrund ökologischer Überlegungen, da keine chemischen Substanzen zur Konservierung des Körpers notwendig sind und weniger Platz beansprucht wird.

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5. Wichtige rechtliche Aspekte

Die Feuerbestattung unterliegt in Österreich bestimmten rechtlichen Vorgaben. Dazu gehört, dass die Einäscherung nur nach einer ärztlichen Leichenschau und der Ausstellung einer Sterbeurkunde durchgeführt werden darf. Zudem muss im Vorfeld geklärt werden, wie und wo die Urne beigesetzt werden soll. Einige Friedhöfe und Krematorien bieten spezielle Beratungsdienste an, um diese Formalitäten zu klären.

Auch die Bestattungspflicht ist in Österreich zu beachten: Eine Urne darf nicht ohne Weiteres überall beigesetzt oder aufbewahrt werden. Bei der Beisetzung zu Hause oder in der Natur sind entsprechende Genehmigungen notwendig, die im Vorfeld beantragt werden müssen.

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6. Trauerfeier bei einer Feuerbestattung

Eine Trauerfeier kann vor oder nach der Einäscherung stattfinden. Es gibt die Möglichkeit, eine Abschiednahme am Sarg zu organisieren, bevor der Verstorbene ins Krematorium überführt wird. Alternativ kann die Feier auch nach der Einäscherung im Rahmen der Urnenbeisetzung abgehalten werden. Viele Bestattungsunternehmen bieten hier flexible Lösungen an, die auf die Wünsche der Angehörigen und des Verstorbenen eingehen.

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Fazit

Die Feuerbestattung ist eine würdige und zugleich kostengünstige Alternative zur Erdbestattung. Sie bietet den Angehörigen vielfältige Möglichkeiten, die Asche des Verstorbenen beizusetzen und ermöglicht eine flexible Gestaltung der Trauerfeier. Dank der niedrigeren Kosten und der verschiedenen Beisetzungsformen wird sie in Österreich immer häufiger gewählt. Wichtig ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten und frühzeitig über die persönlichen Wünsche zur Bestattung nachzudenken.

Falls Sie gerade einen geliebten Menschen verloren haben, finden Sie hier hilfreiche Maßnahmen für die Trauerbewältigung.

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