Die Kraft der Düfte kann uns auf vielfältige Weise beeinflussen – von der Entspannung über die Stimmungsaufhellung bis hin zur Linderung von Schmerzen. Besonders die Aromatherapie, die gezielte Anwendung ätherischer Öle, ist in den letzten Jahren auch bei älteren Menschen angekommen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Aromatherapie wirkt, bei welchen Beschwerden sie helfen kann und wie Sie sie zu Hause sicher anwenden können.
Was ist Aromatherapie?
Aromatherapie ist eine natürliche Heilmethode, bei der ätherische Öle aus Pflanzenextrakten verwendet werden, um das körperliche und geistige Wohlbefinden zu fördern. Die ätherischen Öle werden aus Blättern, Blüten, Rinden und anderen Pflanzenteilen gewonnen und haben je nach Sorte unterschiedliche Wirkungen. Diese Öle können in der Luft verdampft, auf die Haut aufgetragen oder inhaliert werden.
Die Therapieform gehört zur Komplementärmedizin und wird oft als Ergänzung zu anderen Behandlungsansätzen verwendet, insbesondere bei Stress, Angst und Schmerzen. Weitere spannende Hintergrundinformationen zur Aromatherapie erfährt man in diesem Video:
So wirkt Aromatherapie auf den Körper
Die Wirkung der Aromatherapie beruht auf zwei Hauptmechanismen:
- Riechen: Ätherische Öle, die eingeatmet werden, stimulieren das Limbische System im Gehirn, das für Emotionen, Erinnerungen und das Schmerzempfinden zuständig ist. Bestimmte Düfte können dadurch entspannend, anregend oder schmerzlindernd wirken.
- Hautkontakt: Viele ätherische Öle wirken auch direkt auf den Körper, wenn sie über die Haut aufgenommen werden. Dazu werden sie in der Regel in Trägerölen (i.d.R. geruchsneutrales Pflanzenöl), wie zum Beispiel Mandel- oder Jojobaöl, verdünnt und dann sanft in die Haut einmassiert. Die Öle können entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften haben, was sie besonders bei Muskel– und Gelenkschmerzen hilfreich macht.
Aromatherapie gegen Stress
Für viele Menschen, speziell Senioren, kann Stressbewältigung eine große Herausforderung sein. Ätherische Öle bieten hier eine sanfte und natürliche Unterstützung:
- Lavendelöl: Bekannt für seine beruhigende Wirkung, ist Lavendel ideal, um Angstzustände zu lindern und einen erholsamen Schlaf zu fördern. Ein paar Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen oder im Diffuser können helfen, zu beruhigen.
- Bergamotte: Dieser frische Zitrusduft hebt die Stimmung und hilft bei Anspannungen. Bergamottöl wird oft bei Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen eingesetzt.
- Kamille: Kamille wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern hat auch eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Besonders in stressigen Zeiten kann ein warmes Bad mit ein paar Tropfen Kamillenöl Wunder wirken.
Aromatherapie gegen Schmerzen
Neben Stress kann Aromatherapie auch bei der Linderung von körperlichen Schmerzen hilfreich sein. Bestimmte Öle haben schmerzlindernde oder entzündungshemmende Eigenschaften:
- Pfefferminzöl: Pfefferminze wirkt kühlend und ist bekannt für seine schmerzlindernden Eigenschaften, besonders bei Kopfschmerzen oder muskulären Verspannungen. Eine leichte Massage mit verdünntem Pfefferminzöl im Nacken- und Schulterbereich kann Spannungskopfschmerzen lindern.
- Eukalyptusöl: Eukalyptus wird oft bei Gelenk- und Muskelschmerzen eingesetzt. Es fördert die Durchblutung und hilft, Schwellungen zu reduzieren. Besonders bei älteren Menschen mit Arthrose kann es Linderung verschaffen.
- Rosmarinöl: Rosmarin hat durchblutungsfördernde und wärmende Eigenschaften. Es ist besonders hilfreich bei Gelenkschmerzen oder muskulären Beschwerden, die durch Kälte verstärkt werden.
Sichere Anwendung
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Substanzen und sollten immer mit Vorsicht verwendet werden, besonders bei Senioren. Hier sind einige grundlegende Tipps:
- Verdünnung: Tragen Sie ätherische Öle nie direkt auf die Haut auf. Sie sollten immer in einem Trägeröl, wie Jojoba- oder Mandelöl, verdünnt werden. Ein Mischverhältnis von 3-5 Tropfen ätherischen Öls auf 10 ml Trägeröl ist eine gute Faustregel.
- Diffuser statt offene Flamme: Verwenden Sie zum Verdampfen der Öle am besten einen elektrischen Diffuser und vermeiden Sie Teelicht-betriebene Duftlampen, die zur Brandgefahr führen können. Hier gibtsweitere Tipps zu gründlichem Brandschutz.
- Vorsicht bei Allergien: Testen Sie neue Öle immer zuerst auf einer kleinen Hautstelle, um sicherzugehen, dass keine allergische Reaktion auftritt. Besonders Menschen mit empfindlicher und trockener Haut oder Atemwegserkrankungen sollten vor der Anwendung ihren Arzt befragen.
Öle speziell für Senioren
Für ältere Menschen eignen sich vor allem sanfte, beruhigende Öle:
- Lavendel: Für Entspannung und besseren Schlaf. Hier stellen wir Ihnen weitere Hausmittel gegen Schlafstörungen vor.
- Kamille: Zur Beruhigung und Schmerzlinderung bei entzündlichen Beschwerden.
- Zitrusdüfte (z. B. Bergamotte, Orange): Hebt die Stimmung und wirkt belebend, ohne zu aufdringlich zu sein.
Fazit
Aromatherapie ist eine gute Möglichkeit, auf natürliche und sanfte Weise Stress abzubauen und Schmerzen zu lindern. Besonders für Senioren, die nach alternativen Methoden zur Verbesserung ihres Wohlbefindens suchen, bieten ätherische Öle eine angenehme und sichere Lösung. Mit der richtigen Auswahl der Öle und einer achtsamen Anwendung lässt sich das körperliche und geistige Wohlbefinden nachhaltig steigern.